Neurozentriertes Training
Das Gehirn ist der Boss. Das zentrale Nervensystem steuert und reguliert unsere Bewegungen. Die Neuroathletik spielte in den ganzen Jahren meiner Trainer Aus- und Weiterbildung spielte kaum eine Rolle. Biomechanische Aspekte standen stets im Fokus. Wenn man als Trainer dann vor Problemen steht die sich nicht mit Triggerpunktbehandlung, Mobility oder Faszien Gedöns lösen lassen, ist man mit dem Latein meistens am Ende. Man doktert schlecht und recht an Symptomen, ohne oft die Ursache zu finden. Das ist mehr als unbefriedigend. Die Neuroanatomie und die komplexen Einflussmöglichkeiten, die über das zentrale Nervensystem möglich sind, bringen Trainings und Reha-Maßnahmen auf ein neues Level. Nach einer langen und komplexen Ausbildung und permanenter Weiterbildung im Bereich Neuroathletik stehen mir heute Werkzeuge zur Verfügung die direkt an die Ursachen der Probleme gehen. Unser Gehirn hat die Hauptaufgabe unser Überleben zu sichern. Wie sicher ist es was ich hier tue? Ist eine Aufgabe in Sport oder Alltag nicht genau vorhersehbar wird sie als unsicher eingestuft. Schutzmaßnahmen wie Schmerz, Kraftverlust oder Bewegungseinschränkungen sind sofort die Folge. In der Neuroathletik versuchen wir nun diese Schutzmuster durch Verbesserung des Inputs aufzulösen. Wenn die Situation fürs zentrale Nervensystem besser vorhersehbar wird, wird sofort die Bewegung und die Kraftentwicklung besser oder die Schmerzen reduziert. Das ZNS reagiert immer unmittelbar. Wir können Tage und Wochen damit verbringen an unseren Sprung- und Hüftgelenken zu zerren, um in eine Tiefkniebeuge zu kommen oder wir können z.B. in wenigen Minuten unser vestibuläres System triggern und sehen sofort ein Ergebnis. Das Gehirn besitzt bis zum letzten Tag die Fähigkeit sich an neuronale Reize anzupassen, zu regenerieren und sich ständig zu verändern. Neuroplastizität ist die Grundlage für lebenslanges Lernen.