Gegenüberliegende Gelenke
Gegenüberliegende Gelenke für mehr Beweglichkeit und mehr Schmerzfreiheit nutzen
Kiefer – Steißbein
HWS – ISG
Schulter – Hüfte
Ellenbogen – Knie
BWS – LWS
Handgelenk – Fußgelenk
Finger – Zehen
Der Hirnstamm und das Rückenmark sind für die Steuerung von grundlegenden Bewegungsmustern wie dem Gehen von großer Bedeutung. Der Hirnstamm enthält neuronale Netzwerke, die als zentraler Muster-Generator fungieren und rhythmische Bewegungsmuster erzeugen können. Das Rückenmark wiederum enthält Schaltkreise, die diese Muster empfangen und spezifische Muskelgruppen aktivieren, um die gewünschten Bewegungen auszuführen. Deutlich zu sehen, wie die rechte Schulter gegenläufig zur linken Hüfte arbeitet, ohne dass wir darüber nachdenken müssen. Dieses Prinzip der Opposing Joints können wir in Training und Therapie nutzbar machen. Wir können die Schulterbeweglichkeit über die Hüfte auf der anderen Seite beeinflussen oder wir können Schmerzen im Fußgelenk über das Handgelenk auf der anderen Seite beeinflussen. Über neuronale Verschaltungen können wir über gegenüberliegende Gelenke mehr Beweglichkeit oder mehr Schmerzfreiheit erreichen. Ein bewährtes Beispiel aus meiner Praxis ist der Hexenschuss in der Lendenwirbelsäule. Das gegenüberliegende Gelenk ist die Brustwirbelsäule. Mit Rotationen in der BWS entgegen der Schmerzrichtung kann man eine deutlich spürbare Entlastung erreichen. Mit Wärme testet man zunächst ob sich die Schmerzen leicht reduzieren, dann wird sensorisch die Schmerzzone vorbereitet um dann die BWS zur Beeinflussung der LWS einzusetzen.